versäumen

versäumen

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ver|säu|men [fɛɐ̯'zɔy̮mən] <tr.; hat:
(die Möglichkeit zu etwas) ungenutzt vorübergehen lassen, nicht nutzen; (etwas Beabsichtigtes, Erforderliches) nicht tun, nicht erreichen:
er hat die Gelegenheit versäumt, ihr seine Meinung zu sagen; versäume nicht, dieses Buch zu lesen; sie wird den Zug versäumen (nicht erreichen).
Syn.: nicht [mehr] kriegen (ugs.), sich durch die Lappen gehen lassen (ugs.), sich entgehen lassen, verfehlen, verpassen, 1 verschlafen (ugs.).

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ver|säu|men 〈V. tr.; hat
1. außer Acht lassen, nicht tun, nicht erfüllen (Pflicht)
2. verpassen, nicht erreichen (Zeitpunkt, Zug)
3. vorübergehen lassen (Gelegenheit, Zeit)
4. 〈schweiz. a.〉 aufhalten
● ich bin versäumt worden 〈schweiz.〉; Frau X hat mich versäumt 〈schweiz.〉; ich werde nicht \versäumen, es zu tun ich werde es ganz bestimmt tun; Sie haben etwas versäumt Sie hätten dabei sein sollen, denn es war sehr schön; Sie haben nichts versäumt, wenn Sie den Film nicht gesehen haben der F. war nicht bes. schön, nicht bes. gut; ich habe den Anfang der Aufführung leider versäumt; die Schule, den Unterricht \versäumen nicht zur Schule gehen (können); wir haben schon zu viel Zeit versäumt; das Versäumte nachholen

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ver|säu|men <sw. V.; hat [mhd. versūmen, ahd. firsūmen, zu 2säumen]:
1.
a) verpassen (1 a):
den Zug, die Bahn v.;
sie hat den richtigen Zeitpunkt versäumt;
b) nicht wahrnehmen, nicht besuchen, nicht dabei sein:
einen wichtigen Termin, eine Verabredung v.;
er hat ziemlich lange den Unterricht versäumt;
c) unterlassen; nicht erfüllen, nicht tun:
seine Pflicht, seine Aufgaben v.;
sie versäumte nicht, die Verdienste ihres Vorgängers zu würdigen;
<subst. 2. Part.:> Versäumtes nachholen;
d) ungenutzt vorübergehen lassen; verpassen (1 b):
eine gute Gelegenheit, sein Glück, viel Zeit v.;
du hast nichts versäumt (nichts Wichtiges ist geschehen);
sie hat Angst, etwas zu v.;
die schönsten Jahre seines Lebens v.;
gestern hast du was versäumt (hast du dir etwas Wichtiges entgehen lassen);
nach dem 1 : 0 versäumte es die Mannschaft, ihren Vorsprung auszubauen.
2. <v. + sich> (landsch.) sich zu lange mit etw. aufhalten, bei etw. verweilen:
sie hat sich bei der Arbeit versäumt.

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ver|säu|men <sw. V.; hat [mhd. versūmen, ahd. firsūmen, zu 3säumen]: 1. a) verpassen (1 a): den Zug, den Omnibus, die Bahn v.; sie hat den richtigen Zeitpunkt versäumt; Wenn er eine kurze Reise plant ..., so überlegt er schon, wann er fahren kann, ohne die Ankunft eines neuen Briefes zu v. (D. Kühn, Schumann 473); Die Nachricht, dass Konrad Farner in Zürich gestorben ist, lese ich im Lift, ohne deshalb mein Stockwerk zu v. (Frisch, Montauk 216); b) nicht wahrnehmen, nicht besuchen, nicht dabei sein: einen wichtigen Termin, eine Verabredung, Zusammenkunft, ein Treffen v.; er hat ziemlich lange den Unterricht versäumt; Sie haben die Vereinsmeisterschaft unter einem Vorwand versäumt, weil dabei nichts für Sie heraussprang (Lenz, Brot 114); ∙ ich behalte es als Unterpfand, dass du uns diesen Abend nicht versäumst (heute Abend auch wirklich zu uns kommst; C. F. Meyer, Amulett 61); musst' ich sogar vor widerwärtigen Streichen zur Einsamkeit, zur Wildernis entweichen und, um nicht ganz versäumt (verlassen), allein zu leben, mich doch zuletzt dem Teufel übergeben (Goethe, Faust II, 6235 ff.); c) unterlassen; nicht erfüllen, nicht tun: seine Pflicht, seine Aufgaben v.; Als sie sich ... die Finger ableckte, fiel ihr ein, dass sie das Tischgebet versäumt hatte (Bieler, Mädchenkrieg 443); weil die Ausbildung von Software- und Systemingenieuren an Hoch- und Mittelschulen jahrelang versäumt worden ist (NZZ 27. 8. 84, 13); sie versäumte nicht, die Verdienste ihres Vorgängers zu würdigen; <subst. 2. Part.:> Versäumtes nachholen; d) ungenutzt vorübergehen lassen; ↑verpassen (1 b): eine gute Gelegenheit, sein Glück v.; wir haben viel Zeit versäumt; er will nichts v.; sie hat Angst, etwas zu v.; nachzuholen, was sie in ihrer Jugend angeblich versäumt hatten (Ott, Haie 203); da hast du viel versäumt (hast dir viel entgehen lassen); die schönsten Jahre seines Lebens v.; Deine vorgeblich versäumte Jugend, du hast sie gehabt (Handke, Niemandsbucht 497); nach dem 1 : 0 versäumte es die Mannschaft, ihren Vorsprung auszubauen. 2. a) <v. + sich> (landsch.) sich zu lange mit etw. aufhalten, bei etw. verweilen: sie hat sich bei der Arbeit versäumt; ∙ b) sich bei etw. zu lange aufhalten; 3säumen: Wenn nur die Gotte ... da wäre, die versäumt am längsten (Gotthelf, Spinne 8).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Versäumen — Versäumen, verb. regul. act. durch Säumen verlieren, sich durch Säumen darum bringen. Die Mahlzeit, die Zeit, eine Gelegenheit versäumen. Lasset uns die Mayenblumen nicht versäumen, Weish. 2, 7. Der Tugendhafte ist sich freylich seiner guten… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • versäumen — V. (Mittelstufe) zu spät kommen, etw. verpassen Beispiele: Wegen des Staus haben wir den Zug versäumt. Der kranke Schüler hat den Unterricht zwei Monate lang versäumt. versäumen V. (Oberstufe) etw., was getan werden sollte, nicht tun, etw. nicht… …   Extremes Deutsch

  • versäumen — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • verpassen • nicht erreichen Bsp.: • Beeilt euch! Wir dürfen unseren Zug nicht versäumen …   Deutsch Wörterbuch

  • versäumen — versäumen, Versäumnis 2↑ säumen …   Das Herkunftswörterbuch

  • versäumen — ver·säu·men; versäumte, hat versäumt; [Vt] 1 etwas versäumen nicht rechtzeitig an einem Ort sein, um etwas zu erreichen ≈ ↑verpassen1 (1): den Bus versäumen 2 etwas versäumen an etwas nicht teilnehmen: wegen Krankheit den Unterricht versäumen 3… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • versäumen — a) auslassen, sich entgehen lassen, ungenutzt lassen, verfehlen, verpassen; (ugs.): verschlafen, verschwitzen; (salopp): verpennen. b) vergessen, verschwitzen; (ugs.): schwänzen; (ugs., meist abwertend): verbummeln. c) unterlassen; (geh.): sich… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Versäumen — 1. Die ihr Eigenes versäumen, haben viel zu regieren in anderer Leute Häuser. 2. Einmal versäumt, ist für immer versäumt. Dän.: Forsømmelse er ond at kalde tilbage. (Prov. dan., 184.) 3. Was man heute versäumt, kann man morgen nicht einholen.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • versäumen — ver|säu|men …   Die deutsche Rechtschreibung

  • versäumen — [fàsàndln] verlieren, verbummeln, verlegen, verschlampen …   Bayrische Wörterbuch von Rupert Frank

  • Versäumnis — versäumen, Versäumnis 2↑ säumen …   Das Herkunftswörterbuch

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